Löwen schützen!

Am 15.03.2014 ist wieder „Global March for Lions“. Auch in Frankfurt kann man für die Löwen auf die Straßen gehen!
http://www.cannedlion.org/ Die Demos werden über Facebook organisiert: Global March for Lions Frankfurt und Global March for Lions weltweit
Wer nicht am Gesichtsbuch teilnimmt: in Frankfurt ab 11 Uhr auf dem Börsenplatz!

Hintergrund ist das „canned hunting“ (Gatterjagd), eine besonders widerwärtige Form der Trophäenjagd.

In Südafrika gibt es eine üble Wertschöpfungskette mit Löwen. Da sie sich auch unter widrigsten Bedingungen ziemlich problemlos fortpflanzen, werden sie in Massen gezüchtet. Dann nimmt man sie mit ca. 10 Tagen ihren Müttern weg, um sie handaufzuziehen. Die süßen Kätzchen werden dann vermarktet, in dem Touristen Geld dafür bezahlen, sie knuddeln zu dürfen. Werden sie dazu zu groß, kann man sie noch für „lion walks“ benutzen. Werden sie auch dafür zu groß, werden sie an Jagdfarmen verkauft. :##
Übrigens züchtet man gezielt Hybride, damit die Jungs eine schöne schwarze Mähne auf hellem Grund bekommen… Weil die meisten weltweiten Jagdgäste (zunehmend Russen, Araber und Asiaten – aber natürlich auch Amerikaner und Europäer) ungeübt in Großwild und gefährlichen Tieren sind, verkauft man ihnen ein „Komplettpaket“ mit garantiertem Abschuss und schöner Trophäe. Diese Löwen sind ja Menschen gewöhnt und laufen daher nicht weg und wehren sich nicht. Im Zweifel werden sie noch satt gefüttert oder medikamentös ruhig gestellt. :no:
Dieses Praxis des Jagdtourismus heißt „canned hunting“ oder auf Deutsch Gatterjagd und ist eigentlich illegal. Aber es schert sich niemand darum, da die Jagdfarmer ja Steuern bezahlen und die Gäste stolz mit ihren Trophäen posieren…
Überzählige Löwen werden in private Menagerien bzw. als Haustier in den arabischen Raum oder als „Medizinprodukt“ in den asiatischen Raum verkauft (da man Löwenknochen und -penisse nur durch genetische Untersuchung von Tigern unterscheiden kann).
Dass man auch ohne Trophäenjagd leben kann, zeigen Kenia und Botswana, die die Trophäenjagd auf Großkatzen komplett verboten haben. Lebende Tiere bringen eben auch Geld rein, zumal man sie vielen Menschen zeigen kann! Wenn Südafrika zumindest gegen die illegalen Jagdformen mehr durchgreifen würde, wäre schon viel für die Tiere erreicht. Wenn sich die Züchterei nicht mehr lohnt, besinnt man sich hoffentlich mehr auf den Schutz der gefährdeten Arten.

Unsere Löwenjungs im Daniell Cheetah Project erzählen nämlich genau diese Geschichte, weil sie vor dem Verkauf auf eine Jagdfarm gerettet werden konnten und jetzt als „Botschafter gegen das canned hunting“ unseren Besuchern das ganze widerliche Geschäft nahebringen.

Wenn nämlich nicht mehr soviel Touristen und volunteers Löwenbabies knuddeln wollen und dafür Geld bezahlen, wird sich dieser große Anteil an der Wertschöpfungskette nicht mehr lohnen. Und dann „lohnt“ sich hoffentlich auch die jahrelange Aufzucht für die Trophäenjäger nicht mehr wirklich, denn auch deren Geldbeutel sind endlich.

Deswegen muss auch als Volunteer aufpassen, wo man hilft. Es gibt durchaus Projekte, die nicht nur an Touristen, sondern auch an den Freiwilligen verdienen, die sich um die „süßen Handaufzuchten“ kümmern – und die die Tiere an die Jagdindustrie verkaufen… 😥

Katzen und "meer"

Manchmal sind Katzen doch schwer von Begriff. 😀 Da Jolande und ich Felipe vor drei Tagen mit Felix vergesellschaftet haben, wollten wir gestern tauschen und Felipe wieder zu Feline setzen. Wenn der kleine Mann denn verstanden hätte, was wir von ihm wollten. Natürlich ist so ein Tausch nicht ganz so einfach: wir mussten erstmal Felipe von Felix separieren, was aber sehr einfach war, denn während der Fütterung sind die Katzen eh‘ in ihren „night houses“. Felipe war also eingesperrt und nun sollte Felipe dem Huhn in das rechte Gehege folgen. Dazu sollte er über das Dach des Hauses durch den Zwischengang in das rechte Gehege wechseln. Natürlich hatten wir dort Feline in ihr night house gesperrt und die Zwischentür geschlossen. Nur hat Felipe das Ganze einfach nicht verstanden. Er „grub“ am Gitter, und wollte das Huhn direkt haben. Wir haben ihn gelockt und gerufen, aber es ging nicht. Also haben wir auch ihn ins night house gesperrt und ihn dort gefüttert. Später haben wir es dann wieder probiert. Feline durfte raus, damit sie ihn evt. ruft. Felix durfte auch raus, konnte aber nur seinen Gehegeteil nutzen. Schließlich habe ich ihm die blutige Wanne gezeigt und damit gegen den Boden des Zwischenganges geklopft (die Zwischengänge führen über den Pflegergang). Dann noch das Gewirr mit den verschiedenen Stahlseilen für die Schieber. Zwar sind die Griffe der Zwischengänge rot und klein und die der night houses groß und stahlfarben, aber trotzdem muss man sehr genau aufpasssen, dass man die richtige Strippe erwischt! Und endlich, endlich ist er rüber gegangen und Jolande konnte die Schieber des Zwischenganges schließen. Dann noch die Zwischentüren der beiden Gehege öffnen, und die Sache war getan. Was für eine „schwere Geburt“. 🙂

Vorgestern habe ich bei den Schwarzfußkatzen die Futterspender (Stimulo „puzzle feeder“) ausprobiert. Und, nicht zu fassen: ausgerechnet unser dreibeiniger Footy (sein linkes Vorderbein musste aufgrund der schweren Verletzung durch die Schlagfalle amputiert werden) hat die Aufgabe mit Bravour gelöst! Lediglich in die größten beiden Röhren kam er mit seinem kleinen Pfötchen nicht bis in die letzte Ecke, ansonsten hat er alles geleert. Er frisst sowieso sehr gut, was sicher daran liegt, dass er am wenigsten scheu von allen Schwarzfüßchen ist. Beauty hat leider gar nichts davon angerührt, und auch Blacky, dem wir den Spender am Morgen überlassen haben, hat nur sein Hühnerbein vertilgt. Beauty ist leider eine schlechte Esserin, mit Knochen hat sie es nicht. Aber „Hühnerfilet“ nimmt sie… *seufz*

Gestern abend haben die Falbkatzen einen puzzle feeder bekommen, mal schauen, wie sie damit umgehen.

Nachdem ich mich am Abvendessen beinahe überfressen habe (Danielle kocht für uns volunteers und erhält von Richard dafür etwas extra), waren wir des Nachts nochmal draußen. Als Jolande und ich die Abendrunde gemacht hatten, fiel uns auf, dass wir kein Wasser hatten, um die Wannen und Näpfe zu spülen. Ich war dann später nochmal unterwegs, um die Schieber der separierten Servale und Karakale zu öffnen. Dabei habe ich gesehen, dass Wasser den Teich im linken Leopardengehege überschwemmt hatte und munter in die Landschaft lief. Nach dem Abendessen fiel mir dies wieder ein und ich erzählte Danielle davon. Wir vier (Danielles Freund war ebenfalls da) also die Taschenlampen geschnappt und zu den Katzen. Ja, da hatte jemand offensichtlich die Wasserleitung im Pflegergang offen gelassen. Aber wenn wir schon mal hier waren, wollten wir nach den Schwarzfüßchen sehen. Blacky war tatsächlich einmal „unterwegs“, Beauty war wie immer in ihrem Häuschen und Footy in seinem Lieblings-spekboom am Zaun zu Blackys Gehege. Dann noch ein wenig nach den Servalen geschaut und die Löwen besucht. Von ihnen habe ich ein kleines Video gedreht.

Und ich habe das Kreuz des Südens gesehen, aber das konnte ich mit meiner alten Lumix beim besten Willen nicht fotografieren.

In Jeffries war es übrigens wirklich schön. Lollie und ich hatten ein gutes Frühstück bei „Nina’s“ (wir waren bereits kurz nach 7 Uhr losgefahren), haben meine Aufnahmen der „Fröhlichen Finken“ bei Sharmeine erledigt (außerdem habe ich noch eine CD mit Aufnahmen des Kinderchores mitbekommen, die ich mir kopieren kann), waren kurz am Strand, Lollie hat noch etwas für den Shop besorgt, hat sich die neue Alarmanlage ihrer Wohnung erklären lassen und dann sind wir auch schon wieder zurück gefahren. Die „Selbstmörderbrücke“ zwischen Jeffries und Uitenhage wird übrigens entschärft! Die Regierung baut derzeit eine Art Zaun, so dass niemand mehr springen kann. Aber sie bauen schon fast ein Jahr daran und so wie es nach der Geschwindigkeit der Arbeiten aussieht, dauert es vermutlich nochmal ein Jahr.

Die Falbkatzen haben den Futterspender ebenfalls angenommen und bis auf recht fettiges Stück Fleisch komplett geleert.

Unsere graue Hauskatze sucht ein Nest, sie wird wohl in den nächsten Tage werfen. Die Ärmste schleppt einen ganz schönen Babybauch mit sich herum. 😉