Abschied von Südafrika

14.12.12
Nun sitze ich im Flieger nach London. Zum Schluss wurde es noch ein wenig aufregend, da ich zum einen den freitäglichen Feierabendverkehr in P.E. nicht berücksichtigt hatte und zum anderen einfach zuviele Souvenirs eingekauft habe. Daher gab es beim Einchecken Probleme, und ich musste einiges umpacken. Schlecht, wenn man eh‘ zu spät dran ist. Zum Glück war ich selbst ja bereits eingecheckt, sonst hätte ich das Boarding nicht geschafft. Und das alles, weil ich mich darauf verlassen hatte, dass es auch heute die eine Stunde Zeitverschiebung gibt, die vor zwei Wochen noch gegolten hatte. Aber die nette Dame am Schalter hat mir soweit geholfen, dass ich keinen Übergepäckzuschlag zahlen musste.

Heute morgen habe ich noch einen game drive gemacht. Die Löwin ist uns gewissermaßen durch die Lappen gegangen, denn kurz vor unserer Ankunft am Büffelkadaver war sie noch dort gesehen worden. Ryan erzählte, dass mit ihr was nicht stimmt, denn normalerweise frisst ein Löwe nicht von einem alten Kadaver. Außerdem wurde beobachtet, dass sie manchmal ohne hinzuschauen in Autos rennt. Die Löwinnen erhalten übrigens alle ein Implantant zur Verhütung, denn sie dürfen sich nicht vermehren. Auch hier sieht man, dass der Mensch die Populationen managen muss, weil innerhalb des Zauns keine natürliche Auslese stattfinden kann.

Es war die Fledermaus und nicht die Lerche … in Abwandlung eines bekannten Zitates muss ich gestehen, dass sich doch kein Vogel in mein chalet verirrt hatte. Da anscheinend trotz meiner Bitte niemand nachgesehen hatte, flatterte es heute nacht wieder, und als das Flattern im Bad auszumachen war, bin ich schnell aufgestanden und habe den Täter dingfest gemacht. Es war tatsächlich ein Fledermäuschen! Es hat eine Weile gedauert, bis es den Ausgang durchs Badfenster gefunden hat, und ich hoffte weiterschlafen zu können. Aber irgendwann gegen Morgen kam es wieder herein, es muss also ein Loch im Dach sein. Morgens sah ich dann auch die typischen Hinterlassenschaften, am Vortag muss das Mäuschen wohl an Durchfall gelitten haben.

Da ich um 10 Uhr auschecken musste, musste ich mich beeilen, unter anderem musste ich ja noch den fehlenden Flug nach Düsseldorf bestätigen. Gepackt hatte ich zum Glück schon gestern das meiste, und bereits eine Ahnung, dass das Gepäck ein wenig zu schwer sein könnte … 😉
Das karge Frühstück, bestehend aus Biltong, Knäckebrot und Wasser habe ich auf einer Bank am Wasserloch eingenommen. Dabei konnte man die Elefanten plantschen sehen. Ein paar Sequenzen habe ich sogar gefilmt, weil es einfach zu nett war, wie zwei junge Bullen miteinander spielten.

Danach bin ich zunächst zum Lenmore-Restaurant gefahren. Nicht um zu essen, sondern um die Reptilien anzusehen. Leider war die zuständige Dame im Urlaub, aber mir wurde erlaubt, mich selbst umzusehen. Dafür kostete der Eintritt auch nur meine gerade noch vorhandenen 30 Rand. Leider waren die Terrarien sämtlich zu klein geraten, und auch die Vogelvolieren waren ziemlich klein, besonders winzig war der Käfig des einzeln gehaltenen sprechende Graupapagei. Der einzelne Erdmann in seinem Terrarium tat mir leid, sind doch Erdmännchen sehr soziale Tiere! Aber die Reptilien und Vögel machten einen guten Eindruck, werden augenscheinlich gut gepflegt.

Surprise, Surprise! Da haben „meine“ Leute auf der Daniell-Farm nicht schlecht gestaunt, als ich auf einmal vorfuhr! Richard war zufällig im Shop, kam sogleich heraus und umarmte mich, bevor er wieder zu den Schafen musste. Gleich hinter ihm seine Mutter und Dolla. Jaco und Maxie waren noch beschäftigt, haben sich dann aber bei meinem Anblick ebenfalls sehr gefreut mich zu sehen. Erste Neuigkeit: Frau meerkat ist schwanger! Vermutet hatten wir es ja schon vor zwei Wochen, aber nun ist der Babybauch nicht mehr zu übersehen. Maxie meinte, sie rollt nur noch, statt zu gehen. Zum Glück ist Francois mit dem neuen Gehege schon sehr weit, so dass Familie Erdmann bald umziehen kann. Und die Katzen haben mich wiedererkannt! Besonders Servalkater Diesel hat sich kaum eingekriegt, als ich ihn mit meinem gewohnten „my Diesel-boy“ angesprochen habe. Weil es sehr heiß war, haben mich die Leoparden nur angegähnt. Gepardin Gia und die Schwarzis haben sich nicht blicken lassen, das war aber in der Mittagshitze auch nicht zu erwarten. Petrol war wie üblich der „grumpy old man“ (obwohl er ja gar nicht so alt ist) und hat mich ange“hisst“. Meine Güte, was sind „meine“ Löwenjungs gewachsen! Besonders Chuck hat einen ziemlichen Schub gemacht! Ola hat geschnurrt, was das Zeug hält. Lea hat viel geschmust und sich an mir gerieben, bevor sie sich zufrieden gähnend in ihre neue Höhle zurückzog. Dass Ishlozi und Zintle ihren Schattenplatz nicht aufgeben wollten, konnte ich gut verstehen. 😉 Den kleinen Gipsfuß Turbo habe ich zunächst gar nicht gesehen, er hatte sich hinter seiner Transportbox versteckt. Aber dann hat er doch geschmust. „Meine“ kleinen Hauskätzchen Whitey und Ginger sind sofort maunzend angelaufen gekommen, nachdem sie mich erblickt hatten. Und auch der alte Wachhund Flekki hat sich schwanzwedelnd auf den Rücken gedreht, damit ich ihn kraulen konnte. Es war wie nach Hause kommen!
Und natürlich habe ich auch den neuesten Klatsch und Tratsch erfahren. 😉 Wie immer musste Maxie Ace „treten“, damit er noch Hühner für das Wochenende zerlegt. Ich konnte noch helfen die Löwen zu füttern (sie haben große Rinderstücke bekommen) und habe wie immer schmunzelnd den Kopf geschüttelt, weil sie sich lieber um ein Stück balgen, als jeder sein eigenes zu fressen. Tja, und dann musste ich zum zweiten Mal Abschied nehmen … 😦

Der Flieger nach Jo-burg war zu einem Großteil mit jugendlichen Spielern der „waterpolo-championship“ besetzt, die eine ganze Woche lang in P.E. Ihre Schulmeisterschaften ausgetragen haben. Eine Spielerin belegte den Mittelsitz neben mir und sie und der Herr neben uns kamen gleich ins Gespräch. Zum einen sind Südafrikaner sowieso sehr kommunikativ, zum anderen allgemein sportbegeistert, auch für „Randsportarten“. Der Mann würde das erste Mal seine Enkelkinder sehen und zeigte uns Fotos der ein und zwei Jahre alten Kinder, und das Mädchen freute sich, weil die Mannschaft („Northern Tigers“) statt Vorletzter im Vorjahr diesmal 8. von 13 Mannschaften geworden war! Und man glaubt’s kaum, sie musste noch in der Nacht wieder in südliche Richtung nach Durban – mit dem Fernbus, weil ihre Eltern sie nicht abholen kommen konnten. Aber nun freute sie sich erstmal auf die Weihnachtsferien.

Der Flughafen Johannesburg ist wohl DAS Drehkreuz Südafrikas, vergleichbar sicherlich mit „FRA“. In einem Musikladen konnte ich noch ein paar CDs erstehen, bevor ich mich auf den langen Weg zum internationalen Gate begeben musste …

Und da der Akku langsam zur Neige geht, werde ich mich nun zwischen „Men in Black 3“ und „Ice Age 4“ entscheiden müssen. Für die „Expendables 2“ oder ein Buch habe ich keinen Nerv. Bin eh froh, dass das Netbook noch funktioniert, nachdem die Flugbegleiterin einen halben Becher Orangensaft darübergeschüttet hat … :##

Löwe, Nashorn & Co.

12.12.12.

Was für ein schönes Datum!

Während ich gerade ein paar „saure Streifen“ verzehre, die ich noch von Lollie bekommen hatte, schwelge ich in Elefantenbildern! Gestern Nachmittag gab es sogar „Rush Hour“ in meinem „Vorgarten“, als mehrere Elefanten gleichzeitig vom Baden kamen. Der gestrige „Sundowner game drive“ war toll! Die Elefanten sammeln sich abends zu großen Gruppen und Familien zusammen und wandern zu ihren Schlafplätzen – ein eindrucksvolles Erlebnis! Kein Wunder, dass der Park nach den Elefanten benannt ist! Interessant ist zum Beispiel die Hege der Elefanten. Der Park startete mit so wenig Exemplaren, dass die Gefahr von Inzucht hoch war. Daher hat man acht Bullen aus dem Krüger Park geholt, die neues Blut in die Linien brachten. Nun gibt es aber Kühe mit und ohne Stoßzähnen! Denn in den Krüger-Elefanten steckt wohl das genetische Merkmal, dass Kühe Stoßzähne bekommen. In der alten/bisherigen Population tragen die Kühe nämlich keine. Biologen rätseln nun nach dem Grund. Eine Möglichkeit wäre, dass die Vegetation im Addo-Gebiet so ist, dass die Kühe keine Stoßzähne zum Aushebeln von Büschen und Bäumen brauchen. Ein anderer Erklärungsversuch wäre ein Unterschied im Sozialgefüge der Krüger-Elefanten. Aber nichts genaues weiß man nicht!

Unseren „sundowner“ haben wir an einem Aussichtspunkt eingenommen, wo wir bei Wein, Bier und Snacks wie biltong, droewors, Crackern und kandierten Erdnüssen einen wunderbaren Blick auf die Landschaft und zwei trinkende (und streitende) Elefantenbullen hatten. Außer den unzähligen Elefanten haben wir noch ein Warzenschwein, Webervögel, Kudus, Red Hartebeest (Impala), Zebras und Eland-Antilopen gesehen.

Hab‘ von Tom per SMS erfahren, dass es Alan deutlich besser geht. Nach der Behandlung am Montag sind ihm am Dienstag „mit Geduld und Spucke“ weit über 60 Zecken entfernt worden! Nun ist der kleine Mann wesentlich fitter und somit nicht mehr kooperativ … 😉 Nach dem Schock mit Anja bin ich sehr froh und erleichtert, dass wenigstens er es gepackt hat!

Auch Patient Turbo geht es soweit gut. Wie ich über Facebook erfahren habe, hat sich der junge Serval jedoch den Gips abgeknabbert und musste daher am Samstag ein neues Gipsbein bekommen. Nachts darf er immer noch in „meinem“ Haus schlafen!

Ich habe einen Vogel! Bevor jetzt ein Teil meiner Leser wissend nickt, hier der Hinweis, dass ich das ganz wörtlich meine! In meinem Chalet ist ein Vogel, der jedoch nur nachts aktiv ist. Dass es keine Fledermaus ist, höre ich am Flügelgeräusch, am fehlenden Ruf und an der Hinterlassenschaft (Fledermauskot habe ich ja in Honingkrantz gesehen. Mal sehen, ob jemand ihn eingefangen bekommt und befreien kann.

Bei meiner gestrigen Morgenrunde im Pool habe ich eine Dame getroffen, die Marion kennt. So klein ist die Welt – vor allem in Südafrika! 😉

Effektivität im Addo-Park! Da ich ja bereits von der generellen Arbeitsmoral der schwarzen Arbeiter geschrieben habe, hier eine positive Überraschung: es geht auch besser! Heute hat ein Arbeiter einen Poller gestrichen und nur EIN weiterer hat zugesehen! 😀

13.12.12

Ein Gewitter zieht herauf! Während es in meinem „Vorgarten“ noch ganz gut aussieht, zieht es von hinten mächtig schwarz heran. Schakale heulen … Eine gute Zeit also, meine neuen Erlebnisse zu erzählen!

Gestern morgen wollte ich eigentlich eine kleine Wandertour im Zuurberg-Gebiet machen. Der Addo-Park untergliedert sich in sechs Sektoren, und Zuurberg-Mountain ist einer davon. Da ich mich verfahren habe, bin ich zwar in den Bergen, aber nicht am Nationalpark-Gate gelandet. Stattdessen stand in in einem Ausbildungcamp der Südafrikanischen Polizei! 🙂 Da in der Nähe auch ein Bush-Camp ist, bin ich dort hinauf gefahren. Als die „gravel road“ jedoch zu einer echten Buckelpiste wurde, habe ich letztlich umgedreht, denn meinem sportlich ausgestatteten Qashqai wollte ich die Weiterfahrt nicht zumuten. Immerhin habe ich jedoch zweimal eine kleine überspülte Brücke überquert, so etwas schaffte er dann doch, und dabei habe ich einen Flusswaran gesehen (leider war die Kamera zu langsam, um ihn aufzunehmen). Die Landschaft und Vegetation in den Bergen war wieder komplett anders als im Main-Park bzw. unten im Tal. Außerdem habe ich im „Riverside-game reserve“, das auf dem Weg liegt, eine Giraffe gesehen! „Verfahren“ kann einem also ganz neue Einblicke gewähren! Die ganzen etwa 19 k (das ist die hiesige Abkürzung für Kilometer) zurück, und im zweiten Anlauf auf den Zuurberg-Pass. Um am Nationalpark-Gate festzustellen, dass die Zeit zu einer Wanderung nicht mehr reichte. Denn um etwa 13:30 musste ich mich ja schon wieder auf einen anderen Weg machen …

Gestern Nachmittag habe ich nämlich einen game drive im „Schotia game reserve“ gemacht, einem privaten Wildgebiet (www.schotia.com). Mir war der Name ein Begriff, weil ab und zu Gäste der dortigen Lodge Cheetah-Touren auf der Daniell-Farm machen. Und am Montag habe ich heimlich bei ein paar Deutschen mitgehört, die begeistert vom game drive erzählt haben. „Mein“ Landie bestand aus einer sehr netten Rangerin namens Igna (afrikaans, wird also „Ichna“ ausgesprochen, mit harten ch) und einem Teil einer Firmengruppe des SRCC aus Addo (Citrusfrüchte-Anbau, -Verpackung und -Versand). Insofern waren wir eine Afrikaans-Gruppe. Igna wollte mir zuliebe alles in Englisch machen, aber das war größtenteils unnötig, denn ich verstehe Afrikaans inzwischen recht gut! Und wieder einmal habe ich mich mit den Menschen schnell angefreundet und wir wurden eine tolle Truppe! Der Grund für den Firmenausflug war die Verabschiedung des Senior-Farmers in den Ruhestand. Das Schotia game reserve ist etwa 16 Hektar groß, unterteilt in eine breeding- und eine feeding-area. In der feeding-area gibt es Löwen … 😉 Der Eigentümer hält hauptsächlich in der Region heimische Tiere, aber man kann auch Giraffen, Krokodile und Hippos (Flusspferde) beobachten. Und wir haben wirklich alle gesehen! Besonders beeindruckend waren für mich natürlich die Löwen (es gibt ein Rudel von neun Tieren), der Karakal, aber auch die Breitmaulnashörner („white rhino“). Seelenruhig grasten sie auf der Hochebene, dabei sind sogar sie von der Wilderei bedroht! Denn auf diesen großen Flächen kann auch ein privater Eigentümer nicht verhindern, dass Wilderer mit dem Helikopter einfliegen, ein Rhino schießen und das Horn absägen. Das Horn wird als Aphrodisiakum in der asiatischen Welt geschätzt und zu Höchstpreisen gehandelt. Leider „lohnt“ sich die Wilderei der streng geschützten Tiere also … 😦 Es gibt im Moment eine Aktion deutscher Hundetrainer, um einen Spürhund und eine Wildschutz-Einheit auszubilden, die in der Lage sind Waffen und Horn zu finden (ich hatte selbst auch einen Fotodruck beigesteuert). Wer kurzfristig noch mitmachen will: http://www.hundeakademie.de/rettet-das-nashorn/

In der breeding area konnte man eine Weile auf dem „Tierfängersitz“ auf der Motorhaube Platz nehmen. Natürlich habe ich mir das nicht entgehen lassen, und man fühlt sich wirklich wie John Wayne in „Hatari!“ 😀
Gegen 20:00 Uhr gab es dann in der „Lapa“ (in der feeding-area, daher gut eingezäunt) ein leckeres Abendessen: Impala und Huhn vom braai, dazu „butternut“ (das ist eine beliebte Kürbisart), Reis, Kartoffelbrei und Mischgemüse mit zwei verschiedenen Soßen. Sehr sehr lecker! Die erste Runde wurde von den Rangern am Bufett serviert und danach hat man sich einfach selbst bedient. Nach diesem tollen game drive haben wir alle ordentlich reingehauen … 😉
„Meine“ Firmengruppe vom SRCC bzw. Athondo-Farm hat dann noch die Verabschiedung ihres baas gehalten. Nicht nur ihm, sondern auch seiner Ehefrau hat man für die vielen Jahre harter Arbeit gedankt. Eine Pflückerin hat eine sehr bewegende Rede gehalten, in der sie unter anderem darstellte, dass man den baas selbst mitten in der Nacht anrufen konnte, wenn es Probleme auf den Feldern gab. Beim SRCC gibt es ein Programm, gerade auch Schwarze auszubilden, damit sie später selbst eine Citrusfarm managen können. Außerdem wird auf Bio-Anbau gesetzt und man engagiert sich auch allgemein in der Region um Addo. Man hat gespürt, wie stark die Gemeinschaft gelebt wird – und so habe ich es ja auch auf der Daniell-Farm erlebt. Obwohl ich also die Leute kaum kannte, war ich sehr bewegt von dieser Verabschiedung in den Ruhestand. Überhaupt wurde mir wiederum klar, wie sehr dieses Land die Seele berührt. Tiefe Gefühle treten zutage und wollen gelebt werden!
Gegen 21:30 war ich nach einem reichen und wirklich „gesegneten“ Tag wieder „zuhause“ im chalet.

Heute morgen hieß es dann aufstehen, denn ich hatte einen „Horse Trail“ gebucht! Es ist bestimmt sechs Jahre her, dass ich zuletzt auf einem Pferd gesessen habe, daher habe ich vorsichtshalber den Ritt für „less experienced riders“ gebucht. Außer mir war nur ein deutsches Paar dabei, das ich bereits gestern in Schotia gesehen hatte. Er saß recht gut zu Pferde, sie war bislang nur auf dem Platz und nie im Gelände geritten. Mit meinem Wallach „Smokey“ kam ich gleich gut zurecht. Die hiesigen Farmhorses sind zäh und langlebig, so gibt es auch hier zwei 25-jährige Pferde im täglichen Reitbetrieb, und keins benötigt einen Hufschutz! Auch die Farm-Saddles sind gut, sehr bequem zu sitzen, bieten guten Halt – ähnlich wie „stock-“ oder Western-Sättel, nur ohne Horn. Unser Guide Tanda führte uns in die Savannenlandschaft im Tal. In diesem Teil des Parks gibt es „nur“ 150 Elefanten, aber sie verstecken sich in den buschigeren Gebieten, daher haben wir nur einen alten Bullen gesehen. Sehr beeindruckend waren die Eland-Antilopen. Sie wahren gegenüber Fahrzeugen eine weite Fluchtdistanz, daher bekommt man sie nur von der Ferne zu sehen. Aber zu Pferde kommt man recht nahe an sie heran, ebenso wie an die Zebras. Wir haben außerdem Strauße, Impalas, einen Schakal und einen einzelnen Springbock gesehen (die restlichen wurden nach und nach von den drei Löwen in dieser Section erlegt). Die Löwen haben wir nicht gesehen, aber einen relativ frischen „kill“, ein red hartebeest, von dem nicht mehr viel übrig war. Der Ausritt war wunderschön und (ebenfalls) ein ganz besonders Erlebnis! „Normal“ gibt es hier ja nicht, man könnte täglich mit Superlativen um sich werfen … 🙂

Ich möchte gerne verdrängen, dass ich heute abend meinen Rückflug online bestätigen und einchecken muss … 😦 Während ich bislang alles einfach in den Koffer beziehungsweise ins Auto geworfen habe, muss ich nun überlegen, wie ich packe. Eigentlich zieht mich nichts nach Deutschland, ich würde sogar lieber meine Miezen runterfliegen lassen als in das winterliche Rheinland (ja, es gibt dort zur Zeit Schnee!) zurück zu kehren. Aber ein paar Jahre muss ich ja noch „schaffen“, bevor ich die Freiheit habe, dorthin zu gehen, wo ich mich heimisch fühle … Passend zu meiner Stimmung tropft nun der Regen auf mein Wellblech-Vordach. Aber es ist ein warmer Regen, auf den wieder die Sonne folgen wird. Und die Elefantenkuh, die gerade seelenruhig durch meinen „Vorgarten“ zum Wasserloch zieht, stört der Regen sowieso nicht.

ElefantSchildkroete
„Kampf der Giganten!“